Bei Familien mit mehreren Kindern gehört er zum Alltag – der Geschwisterstreit. Doch KJF Erziehungsberater Michael Hartwig erklärt, dass es für die gesunde Entwicklung von Kindern sogar wichtig ist, dass sie auch lernen, sich zu streiten. „Menschen sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Grenzen und Kennenlernen tut man sich nur im Streit“, sagt er.
Allerdings rät er Eltern dazu, dass für eine Streitkultur in der Familie auch ein paar Regeln gelten sollten, die die Eltern zusammen mit den Kindern aufstellen sollten. Zwei ganz grundsätzliche Regeln sollten so zum Beispiel lauten:
- Die Kinder dürfen sich nicht ernsthaft und absichtlich weh tun, sich rangeln ist ok, aber es darf nicht geschlagen werden.
- In Familien sollte generell die Regel herrschen, dass Ausdrücke nicht benutzt werden dürfen.
Wenn diese Regeln klar sind und von den Kindern auch eingehalten werden, dann sollten die Eltern auch nicht bei den kleinsten Streitigkeiten gleich eingreifen. Denn laut dem Erziehungsexperten ist es wichtig, dass Eltern sich auch raushalten, wenn die Streitregeln eingehalten werden. Dann müssen Eltern auch aushalten können, dass es mal lauter wird. Denn nur so lernen Kinder die eigenen Grenzen und die des anderen kennen. Sollte der Geschwisterstreit aber eskalieren oder werden die Streitregeln nicht eingehalten werden, dann ist es allerdings wichtig, dass Eltern eingreifen. Michael Hartwig rät in diesem Fall aber dazu, nicht ein Kind zum Sündenbock zu machen. Wenn Eltern nicht selbst dabei waren und den Streit komplett verfolgt haben, sollten sie sich mit Schuldzuweisungen zurückhalten, empfiehlt der Erziehungsberater. „Sonst kann man ein Feld schaffen, auf dem Ungerechtigkeit entsteht.“
Dieser Erziehungstipp stammt aus der TV-Sendung "Familie & Co".